Ukraine-Krieg bremst die Erholung
Noch Mitte Februar konnte davon ausgegangen werden, dass sich die Wirtschaftsentwicklung im Zuge der kompletten Aufhebung der Massahmen weiterhin sehr dynamisch verhält. Aber leider liess der nächste Schock nicht lange auf sich warten: Russlands Präsident eröffnete am 24. Februar einen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine. Massive Preissteigerungen, Lieferengpässe und -verzögerungen sowie grosse Unsicherheiten wirken sich insbesondere im produzierenden Gewerbe negativ aus. So sank der Index des Solothurner Wirtschaftsbarometers von 35 Punkten im vierten Quartal 2021 auf 22 bzw. 23 Punkte in den ersten beiden Quartalen 2022.
Industrie erwartet Abflachung der Dynamik – Baugewerbe als Stabilisator
Die Preissteigerungen, Lieferengpässe und -verzögerungen sowie grosse Unsicherheiten wirken sich insbesondere im produzierenden Gewerbe aus. Positiv stimmt hingegen, dass die Auftragsbücher vieler Industriebetriebe weiterhin gut gefüllt sind, so dass der Index für die Industrie zwar gegenüber dem Jahresende 2021 deutlich abgeschwächt hat (Q4 21: +45), aber weiterhin spürbar im Plus bleibt (Q2: +19). Zudem zeigt sich das Baugewerbe für das zweite Quartal deutlich optimistischer als noch im ersten und wird damit zu einem wichtigen Stabilisator (Q2: +34). Im Dienstleistungssektor bleibt die Einschätzung ähnlich wie bei der letzten Umfrage (+23).
Beschäftigung leicht ansteigend
Ein positives Bild zeigt sich im Kanton Solothurn weiterhin in Bezug auf die Beschäftigung. Trotz Jahrhundertkrise hat sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Kanton Solothurn in Grenzen gehalten. Vor der Corona-Pandemie, im Februar 2020, lag die Arbeitslosenquote bei 2,3 Prozent, im April 2022 bei 2,4 Prozent. Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, dass die Solothurner Unternehmen auch weiterhin nicht planen, den Personalbestand zu senken.